Das Kulturgut Winkhausen ist ein lebendiger Veranstaltungsort.
Jetzt droht die Schließung!
Lesen Sie dazu den offenen Brief:

Sehr geehrter Herr Landrat Rüther,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Berger,

als Bürgerinnen und Bürger des Kreises Paderborn und der Stadt Salzkotten bitten wir Sie, den rechtlichen Rahmen für Entscheidungen zu prüfen und auszuschöpfen, die den Weiterbetrieb des Kulturguts Winkhausen in der bisherigen Form für Veranstaltungen, Trauer- und Familienfeiern und Tagungen ermöglichen.
Kreis und Stadt haben die Gelegenheit, dem Auftrag der Landesverfassung zur Kulturförderung nachzukommen, ohne finanzielle Zuwendungen leisten zu müssen, indem sie das außergewöhnliche kulturelle, soziale und ökologische Engagement würdigen und ordnungsrechtliche Ermesssensspielräume nutzen. Dies betrifft viele Bereiche ihrer ordnungsrechtlichen und weiteren Zuständigkeit, etwa Regelungen zur Personenzahl, zu Uhrzeiten, zu Parkflächen, zum Lärmschutz, Landschafts- und Naturschutz sowie zum Denkmalschutz.
Der Betrieb des Kulturguts ist Kultur- und Sozialförderung auf hohem Niveau. Der Gemeinnutz, der hier durch privates Engagement geschaffen wird, ist immens. Dies öffentliche Interesse wird derzeit offenbar aufgrund privaten Interesses torpediert. Wir finden, dass das private Interesse der Nachbarn an Ungestörtheit nur ausgesprochen gering durch den Betrieb des Kulturguts Winkhausen tangiert wird.
Weil das Land trotz intensiver Bemühungen keine sinnvolle Nutzung für die inzwischen denkmalgeschützten Gebäude gefunden hatte, konnte Klaus Lurse im Jahr 1995 das Gut vom Land NRW erwerben und anschließend auf private Kosten für die kulturelle Nutzung denkmalgerecht renovieren und ausbauen. Das Kulturgut Winkhausen macht hervorragende Kulturarbeit für die Allgemeinheit ohne öffentliche Förderung, nicht kommerziell und ohne Gewinnstreben! Außerdem hat das Kulturgut auch eine soziale Funktion: Es ist Ort für Trauerfeiern und ruhige Familienfeiern und für Zusammenkünfte gemeinnütziger Vereine, insbesondere mit kulturellem und sozialem Engagement.
Insbesondere beim Umwelt- und Denkmalschutz zeichnet die Betreiber selbst ein hohes Maß an außergewöhnlichem Engagement aus. Was auf der Website des Kulturguts steht, wird dort auch gelebt: "Mit Rücksicht auf unsere Mitbewohner, aber auch die scheuen Eulen und Fledermäuse soll das Gut aber kein Ort für laute, lärmende Feiern im Außenbereich werden." Wer hier angekommen ist, lässt sich auf das Zeit, Geräusch- und Raumgefühl ein und nimmt Rücksicht auf Eulen, Fledermäuse und die weitere Flora und Fauna und sensibilisiert die eigenen Ohren und Augen. Es muss in Betracht gezogen werden, welche Art von Veranstaltungen und Feiern (ruhig, gelassen, nachhaltig) dort stattfinden und in welcher geringen Häufigkeit diese stattfinden.
Wir bitten Sie nachdrücklich, als Behördenleiter mit Augenmaß so zu handeln, dass dieses enorme Engagement für die Bürgerinnen und Bürger durch umsichtiges Verwaltungshandeln unter Nutzung von Ermessensspielräumen weiter möglich wird.

Mit freundlichen Grüßen
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner